Mensfelden

Foto von Horst Rado
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Mensfelden, (Mehnsvelden), evangelisches Pfarrdorf, wird 775 zum erstenmal genannt, wo Güter hier mit lebensherrlicher Einwilligung des Grafen von Sahn an das Kloster Dirstein kommen und bildete eine eigene Grundherrlichkeit, die sich aber nicht über die Bannzäune erstreckt und ursprünglich nur ein Eigengericht mit der niederen Gerichtsbarkeit über die Leibeigenen des Orts war. Den Blutbann hatten die Grafen von Dietz und die Gemarkung lag unter dem Gericht Flacht. Die Dynasten von Westerburg und von Limburg waren die Gerichtsherrn hier und letztere empfingen 1332 ihren Anteil von Trier als Burglehen in Montabaur. An die Stelle von Limburg trat 1406 Trier. 1453 erscheint auch Nassau-Saarbrücken als Teilhaber. Westerburg hatte vier Teile, Trier und Nassau aber jedes nur einen. Westerburg verpfändete seinen Anteil 1605 an Lubet von Heyden, welche Pfandschaft 1625 an dessen Schwiegersohn Lothar von Merternich überging und von diesem 1630 an die Waldecker von Kempt abgetreten wurden, an welche dann auch von seiten Westerburgs 1645 eine erbliche Überlassung erfolgte.

Trier erwarb auch diesen waldeckischen Anteil 1728 und Oranien-Nassau ertauschte 1790 den nassau-saarbrückischen Teil gegen Schießheim. Seitdem war der Ort eine Gemeinschaft zwischen Oranien-Nassau und Trier bis 1803, wo Nassau-Weilburg an die Stelle des letzteren trat. Das Gericht wurde im 15. Jahrhundert unter den Linden vor dem Kirchhof gehalten. Die von Elkerhausen, Katzenelnbogen, Erummenau und Glimmendal verkaufen von 1301 bis 1310 Güter und Gülten hier, die nachher an die Abtei Eberbach kamen. Die Pfarrkirche bestand 1301 schon. Die lutherische Lehre wurde 1529 durch den Pfarrer Jac. Königstein eingeführt. Den Kirchensatz und Zehnten trugen die von Reinberg, von Dietz und dann von Nassau bis 1615, wo sie ausstarben und beides heimfiel, zu Lehen. Ihr Hof und Gut hier wurde 1368 mit in den Burgfrieden von Kirberg gezogen. Hier ist eingepfarrt das Dorf.

(Auszug aus "Die Geschichte des Herzogtums Nassau" von Christian Daniel Vogel)

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