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03.02.2023 12:15 Alter: 1 year
Kategorie: Rathaus

Mensfelden zeigt seine Stärken


Für den Hünfeldener Ortsteil geht es jetzt zum Bundesentscheid von „Unser Dorf hat Zukunft“
Von Petra Hackert (NNP)

Die Freude ist groß, die Spannung wächst: Die Mensfeldener wollen sich beim Bundesentscheid von „Unser Dorf hat Zukunft“ mit allen Stärken präsentieren. Deshalb ging es bei der Landes-Prämierung am Sonntag nicht nur darum, Lorbeeren zu ernten. Sie blicken bereits nach vorn. Die Auszeichnung als zweiter Landessieger des Wettbewerbs war für alle Teilnehmer der Fahrt nach Niedermoos im Vogelsbergkreis etwas Besonderes. „Der Tag war gut“, stellt Holger Schmidt vom Mensfeldener Orga-Team „Unser Dorf“ fest.

Priska Hinz ehrt die Landessieger

53 Mensfeldener und vier Gäste aus Heringen, das auch am Wettbewerb teilgenommen hatte, hatten sich per Bus auf den Weg gemacht. Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer(parteilos) war mit weiteren Beteiligten per Auto schon einen Tag früher angereist, Landrat Michael Köberle (CDU) stieß an Ort und Stelle hinzu. Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis90/Die Grünen), zuständig ist für die ländlichen Räume, ehrte die Landessieger in der Vulkanhalle in Freiensteinau. Ebersburg-Weyhers und Hünfelden-Mensfelden werden Hessen als Sieger in diesem Jahr beim 27. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ vertreten.

Hinz lobte das Engagement aller Beteiligten. Nicht jeder hat einen Preis bekommen. So waren aus dem Kreis Limburg-Weilburg mehrere Dörfer dabei. 72 waren es hessenweit. Am Ende steht fest: „Der Einsatz hat sich in jedem Fall und für alle gelohnt“, sagt die Hünfeldener Bürgermeisterin. Das sieht auch der Landrat so. Alle, die sich engagiert haben, haben für ihre Dorfgemeinschaft schon etwas erreicht. „Und ich bin wirklich stolz auf die Auszeichnung. Sie zeigt, wie wichtig es ist, dass sich Bürger für ihre Kommunen engagieren. Ohne diesen ehrenamtlichen Einsatz wäre vieles, was wir gemeinsam erreichen wollen, gar nicht möglich. Nur aus der Politik eingebrachte Veränderungen reichen nicht, wenn die Menschen nicht dahinterstehen. Wir sind gemeinsam dran, Ideen zu entwickeln.“
Das hat gut funktioniert und ist durchaus nicht selbstverständlich. Holger Schmidt blickt zurück: „Wir waren einmal ein gespaltenes Dorf.“ Der Streit im Sportverein (Turner gegen Fußballer) war eskaliert, hatte zu einem Riss durch viele Familien und in den 60ern sogar zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung geführt. Heute mag man das nicht mehrglauben, wenn man die sehr aktive Dorfgemeinschaft und die Ansätze sieht, das eigene Umfeld zu verbessern. Dazu gehören Initiativen wie die „Landfrauen 2.0“, aber auch sehr viele unternehmerische Initiativen. „Wir haben 89 Gewerbetreibende, was man zum Teil gar nicht sieht”, stellt er das 1300-Seelen-Dorf vor. Das reiche vom Hof Heckelmann über die kleine Kelterei bis zur Blumenschmiede.

Mensfelden hat seine Fachbereiche vorgestellt

„Bei der Preisverleihung konnten wir das auch darstellen.“ So gab es ein Umfeld mit Marktständen und Pinnwänden. „Hier haben wir unsere Fachbereiche präsentiert.“ Beim Rahmenprogramm erntete die Mensfelder Tanzgruppe „Experience“ jede Menge Applaus. Die Teilnehmer von 14 bis 87 (Jüngste war Ena Fischer, der Älteste Walter Kees) werden diesen Tag nicht so schnell vergessen.

Auf der Heimreise, gut zwei Stunden im Bus, wurde noch ein wenig gefeiert und die nächsten Pläne geschmiedet. So wird heute (Dienstag) die Gartenakademie Geisenheim in Mensfelden Schützenhilfe geben. Geplant sind ein Vortrag und ein Rundgang durchs Dorf, um sich anzuschauen, welche Gestaltungsmöglichkeiten es noch gibt. Im Februar wird die Dorfgemeinschaft erfahren, wann die Bundeskommission nach Mensfelden kommt. Irgendwann im Juni, das steht schon fest. Und sie werden eine Stunde mehr Zeit haben, als beim Besuch der Landeskommission, um ihr Dorf und ihre Ideen vorzustellen. Drei Stunden Zeit werden sie haben, um unter anderem den Mensfelder Kopf zu besuchen, die Aktivitäten der Naturschützer vorzustellen, aber auch die der Sportler. „Wir arbeiten mit der Dauborner Schule zusammen und haben angefragt, damit die Kinder sich an dem Tag in Mensfelden beteiligen können, um zu zeigen, wie das bei uns im Ort so läuft“, erklärt Schmidt.