Limburg-Weilburg. Fast 1.000 Haushalte und Unternehmen, darunter auch zahlreiche landwirtschaftliche Gebäude in Außenbereichen sowie kommunale Einrichtungen wie Kläranlagen und Pumpstationen, im Landkreis Limburg-Weilburg sollen Glasfaseranschlüsse bekommen. Der Landkreis hat daher nun eine Förderzusage über mehr als 8 Millionen Euro von Bund und Land erhalten, um besonders unterversorgte Adressen, die von den Telekommunikationsunternehmen als nicht wirtschaftlich auszubauen eingestuft wurden, ans schnelle Internet bis direkt in die Gebäude anzuschließen. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat den Förderbescheid des Landes über rund 3,7 Millionen Euro an Landrat Michael Köberle überreicht.
Die Anbindung ans schnelle Internet im Landkreis Limburg-Weilburg liegt teilweise über dem ohnehin schon guten gesamthessischen Durchschnitt. Fast die Hälfte der Haushalte hat Anschlüsse bis in die Gebäude hinein. Die Anbindung mit Bandbreiten von mindestens 200 Mbit/s liegt mit mehr als 86 Prozent ebenfalls über dem hessischen Schnitt. Die Schulen sowie die Plankrankenhäuser im Landkreis sind schon alle seit 2019 gigabitfähig angebunden.
„Die guten Zahlen im Landkreis sind besonders der hohen marktgetriebenen Ausbaudynamik zu verdanken. Das freut uns, da für uns stets die Devise ‚Markt vor Staat‘ gilt. Aber auch über den geförderten Ausbau ist schon viel geschehen. Denn wir unterstützen für den Fall, dass ein marktwirtschaftlicher Ausbau in absehbarer Zeit nicht stattfindet. Dies ist wichtig, um unser zentrales Ziel einer flächendeckenden Glasfaserversorgung bis 2030 zu erreichen. Denn es besteht kein Zweifel, dass die Zukunft in der Glasfaser liegt und es deren Ausbau braucht, um die zukünftigen Bedarfe zu bewältigen. Ich ermuntere daher alle, diesen Weg konsequent weiter zu verfolgen“,
sagte Digitalministerin Sinemus.
Die Förderung stammt aus dem Bundesprogramm „Gigabitförderung 2.0“, von dem zahlreiche hessische Landkreise und Gemeinden profitieren. Bei den geförderten Adressen liegt die Geschwindigkeit bisher bei unter 200 Mbit/s symmetrisch im Down- und Upload. Insgesamt sollen in dieser Ausbaustufe mehr als 60.000 Glasfaseranschlüsse in ganz Hessen hergestellt werden. Der Bund steuert dafür über 300 Millionen Euro bei. Die Hessische Landesregierung kofinanziert den Ausbau mit mehr als 245 Millionen Euro. Der Landkreis Limburg-Weilburg erhält davon circa 4,6 Millionen Euro vom Bund sowie bis zu rund 3,7 Millionen Euro vom Land. Der Landkreis trägt rund 920.000 Euro als Eigenanteil. Aktuell läuft zudem der ebenfalls durch Bund und Land geförderte Ausbau für rund 1.600 Gewerbeadressen und Privathaushalte. Die ersten Glasfaseranschlüsse bis ins Haus wurden gerade in Betrieb genommen, der Gesamtabschluss soll bis Mitte kommenden Jahres erfolgen. Hier fördert das Land mit knapp 7 Millionen Euro.
Landrat Michael Köberle betonte: „Mit diesem Projekt befinden wir uns auf der Zielgeraden zum flächendeckenden Glasfaserausbau im Landkreis Limburg-Weilburg. Damit werden wir zu den ersten Landkreisen gehören, die allen Unternehmen und Haushalten gigabitfähige Breitbandanschlüsse anbieten können. Dies konnten wir nur durch die gute Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie der hervorragenden Koordination durch unseren Breitbandkoordinator Martin Rudersdorf erreichen.“
Nach den aktuellsten Zahlen des Gigabit-Grundbuchs des Bundes (Stand Mitte 2023) liegt Hessen bei der Versorgung mit Bandbreiten von 200 Mbit/s auf Platz 4 und bei 400 Mbit/s auf Platz 5 unter den deutschen Flächenländern. Auch bei der Gigabitversorgung hat Hessen seine Top-5-Platzierung gefestigt, sodass mehr als 2,1 Millionen hessische Haushalte mit 1.000 Megabit pro Sekunde im Internet surfen können. Der Anteil der direkt bis ins Haus mit Glasfaser versorgten Gebäude wurde im Vergleich zum Versorgungsstand Ende 2022 um rund 30 Prozent auf gut 21 Prozent gesteigert. „Unser 2022 mit zahlreichen Telekommunikationsunternehmen sowie Verbänden geschlossener Glasfaserpakt für Hessen trägt demnach Früchte. Dies ist wichtig, um unser für 2030 gestecktes Ziel einer flächendeckenden Glasfaserversorgung zu erreichen“, freute sich Digitalministerin Sinemus.